Publikationen - Schriftenreihe

Band 30
Musik und Theater in Viersen 1848-1945
Vorwort
So eine Arbeit wird eigentlich nie fertig,
man muss sie für fertig erklären,
wenn man nach Zeit und Umständen
das Mögliche daran getan hat.
Goethe, Italienische Reise
Prof. Hans Herbert Jöris, Sohn des bischöflichen Kirchenmusikdirektors Hans Jöris aus Viersen und emeritierter Professor für Dirigieren, Orchesterleitung und Oper an der Musikhochschule Hannover, hat seit 1995 eine Dokumentation über das Musik- und Theaterleben in Viersen erarbeitet. Zu diesem Zweck reiste er jeweils von seinem Wohnsitz Hannover aus an, war ständiger Besucher des Stadtarchivs Viersen und der umliegenden Archive, trug Bildmaterial in Form von Fotos, Programmheften und Auszügen aus Zeitungen (Konzert- und Theaterankündigungen, Rezensionen) zusammen, interviewte ehemalige Mitglieder der Chöre und Vereine und bat durch Aufrufe des Vereins für Heimatpflege e. V. Viersen die Öffentlichkeit, hieran mitzuwirken, wodurch bisher unentdecktes Quellenmaterial zur Verfügung gestellt wurde. Dabei unterstützten ihn insbesondere Angehörige der Musikerfamilien Seepe und Houfer sowie sein Schwager Walter Tillmann und sein Freund Rudolf Adrians, denen ein besonderer Dank gebührt.

Bei diesen Recherchen hat sich insbesondere im Stadtarchiv Viersen eine Fülle von Material ergeben. So wurde über Jahrzehnte hinweg in zahlreichen Gesangvereinen, Kirchenchören und Instrumentalkreisen, Orchestern und Kapellen musiziert sowie in vielen Theatervereinen und kirchlichen Vereinigungen wie Gesellenvereinen und Jünglingskongregationen Theater gespielt. In diese Zeit fällt der Bau der 1913 eingeweihten Fest- und Turnhalle. Eine Blütezeit des Theaterlebens begann mit der Gründung der "Theatergemeinde Viersen, Dülken, Süchteln" unter der Leitung von Dr. Kapelle. So wurden in den Jahren 1921-1933 unzählige Vorstellungen gegeben mit Gastspielen der Bühnen aus Düsseldorf, M.-Gladbach, Krefeld und Neuß. Auch die Vorläufer der späteren Städtischen Jugendmusikschule in Form privater "Musikbildungsschulen" finden ihren Platz.
Das von Hans Herbert Jöris erstellte Manuskript wurde von Jutta Pitzen für eine Veröffentlichung redaktionell bearbeitet und ergänzt, weil ihm dies auf Grund seines fortgeschrittenen Alters und seines Hannoveraner Wohnsitzes nicht mehr zuzumuten war. Bestandteil der Arbeit ist ein ausführliches Personenregister sowie ein Literaturverzeichnis.
Mit der Veröffentlichung dieser Arbeit als Band 30 der Schriftenreihe "Viersen - Beiträge zu einer Stadt" wird das dieser Arbeit zugrundeliegende Quellenmaterial im Rahmen einer Ausstellung in der Städtischen Galerie im Park in Viersen vom 19. März bis zum 14. Mai 2006 vorgestellt. Stellvertretend für viele Leihgeber sei insbesondere den Bayreuther Festspielen und der Familie Wagner Dank gesagt für die hierfür zur Verfügung gestellten Leihgaben.
Der Verein für Heimatpflege e. V. Viersen dankt Hans Herbert Jöris und Jutta Pitzen dafür, dass sie das Musik- und Theaterleben in Viersen in bisher einmaliger Form erforscht und damit die Geschichtsschreibung der Stadt Viersen bereichert haben sowie der Bürgerstiftung der Stadtsparkasse Viersen dafür, dass sie die Veröffentlichung finanziell ermöglicht hat.

Von diesem Band wurde eine Vorzugsausgabe mit einer Auflage von 70 numerierten und signierten
Offset-Lithographien von Erwin Heerich herausgegeben (s. Abbildung, Größe 19,5 x 19,5 cm).
Die Vorzugsausgabe besteht jeweils aus der Publikation und der Graphik.
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Viersen, im März 2006
Albert Pauly
Verein für Heimatpflege e. V. Viersen
Biografie Erwin Heerich |
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29.11.1922 | geboren in Kassel |
1945 | Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Ewald Mataré |
1950 | Meisterschüler von Prof. Ewald Mataré |
1969-1987 | Prof. an der Kunstakademie Düsseldorf |
1974-1993 | Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg |
Teilnahme an der Documenta VI in Kassel | |
seit 1983 | Planung der Bauten der Museumsinsel Hombroich in Neuss |
lebte in Meerbusch bei Düsseldorf | |
06.11.2004 | verstorben - beigesetzt auf dem Friedhof in Düsseldorf-Heerdt |